Vertriebenes Gedächtnis

Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg, Quelle: Wikimedia Commons (CC-BY-SA 3.0 DE)

Vertriebenes Gedächtnis

Neue Plakatausstellung und Zeitzeugenberichte im Foyer der Gedenkstätte
14:00 - 15:30 Uhr

Gespräch mit dem Zeitzeugen Günther Klemm in der Ausstellung:
Montag, 9., 16. und 23. Mai 2022 um 14:00 Uhr

Günther Klemm, geboren 1939 in einem Vorort von Teplitz-Schönau im Sudetenland, wurde mit seiner Familie 1946 zwangsausgesiedelt. Er lebte in verschiedenen Orten, bis er mit seiner Familie 1965 nach Dresden und 2004 nach Radebeul zog.

 

Im März machte die internationale Open-Air-Ausstellung „THERE&HERE Displaced Memory“ auf dem Dresdner Postplatz Station. Die Ausstellung wurde von dem Prager Verein Post Bellum in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern realisiert. Jetzt sind Texte und Interviews im Foyer der Gedenkstätte nachzuerleben.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Schicksale von zwölf Vertriebenen aus Polen, Tschechien, Italien, Deutschland und der Slowakei. Ihre Biografien werden in der Plakatausstellung vorgestellt. Ausführlich erzählen sie ihr Schicksal in Interviews, die im vergangenen Jahr zu einem großen Teil in der Gedenkstätte aufgezeichnet wurden. Die Videos sind in der Ausstellung zu sehen und parallel dazu auf der Internetseite der Gedenkstätte abrufbar. https://demokratiecampus.de/dort-und-hier

Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Das menschliche Leid ging jedoch weiter. Europa lag in Schutt und Asche, die Grenzen der Staaten wurden neu gezogen. Nicht nur im Krieg selbst, sondern auch in den politischen Realitäten der Nachkriegszeit waren Millionen von Menschen gezwungen, ihre Geburtsorte zu verlassen. Die letzten Zeugen einer der größten Migrationswellen in Europa waren damals Kinder, heute sind sie im fortgeschrittenen Alter. Viele von ihnen erzählen erst heute, nach vielen Jahren des Schweigens, von ihren Erlebnissen.

 

Die Ausstellung „THERE&HERE Displaced Memory“ wurde von Post Bellum (Prag) in Zusammenarbeit mit Documenta (Zagreb), Gedenkstätte Bautzner Straße (Dresden), Historisches Zentrum Ośrodek Pamięć i Przyszłość (Breslau) und Post Bellum (Bratislava) entwickelt.

Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ kofinanziert.

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Die Interviews sind außerdem auf dem Portal www.memoryofnations.eu abrufbar. Memory of Nations ist eine der umfangreichsten Sammlungen von Zeitzeugenberichten in Europa. Die Datenbank umfasst Zeugenaussagen von Ereignissen des 20. Jahrhunderts, die die beiden totalitären Regime – Nationalsozialismus und Kommunismus – überlebt haben.

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Eintritt
kostenfrei