Midissage Mauer-Power

Fotografie Mauer, Bild der Ausstellung

Midissage Mauer-Power

Die Rückseite der Mauer war bunt! Graffiti, Sprüche, Szenen Fotoausstellung von PIET JOEHNK: Verschoben auf 2022!
Verschoben auf 2022!

Leider kann die geplante Veranstaltungsreihe zum 60. Jahrestags des Mauerbaus nicht im November 2021 fortgeführt werden. Aufgrund der im Freistaat Sachsen geltenden Vorwarn- und Überlastungsstufe laut der sächsischen Coronaschutz-Verordnung und den damit verbundenen Auswirkungen sagen wir diese Veranstaltung ab.

Weil die geplanten Programmpunkte keinesfalls ausfallen sollen, arbeiten wir bereits daran, die Inhalte teilweise digital anzubieten und die Veranstaltungen in einer Zeit nachzuholen, in der sich das Infektionsgeschehen wieder beruhigt hat.

 

Diese Veranstaltung ist Teil unserer Reihe: ZWISCHEN WELTEN DIE MAUER ZWISCHEN ZEITEN

Midissage der Fotoausstellung von und mit Piet Joehnk

  • Street-Art-Künstler Jens Besser Exkurs: „Street-Art und Graffiti-Writing an der Berliner Mauer in den 1980ern und deren Auswirkungen auf heutige Street-Art-Künstler und Künstlerinnen“
  • Ostrock live von der Band Retroskop

Mit dem Fall der Berliner Mauer verschwanden nach und nach auch die farbenfrohen Graffiti, die einst die Westseite des etwa 160 Kilometer langen Bauwerks schmückten. Während einer Geschäftsreise nach Westberlin nimmt Wissenschaftler und Fotograf Piet Joehnk Fotos dieser Kunstwerke auf. Seine Bilder sind ab sofort und bis Ende des Jahres unter dem Titel MAUER-POWER: DIE RÜCKSEITE DER MAUER WAR BUNT! in der Gedenkstätte Bautzener Straße zu sehen.

Westberlin, April 1986: Eher zufällig treibt es den jungen Fotografen Piet Joehnk beim Spaziergang durch die Kälte an die Berliner Mauer. Was er dort entdeckt, ist zu dem Zeitpunkt ein noch ungewöhnlicher Anblick. Bunte Graffiti, kesse Sprüche und Szenen – moderne Street-Art, die hier die andere Seite des „antifaschistischen Schutzwalls“ ziert. Der damals 34-Jährige zückt seine Kamera. Es entstehen Aufnahmen, deren Bildinhalte später repräsentativ für die künstlerisch-konfrontative Beschäftigung mit der Mauer sein werden. Auch Werke des bedeutenden, französischen Mauerkünstlers Christophe-Emmanuel Bouchet, der von 1980 an in Berlin lebte, sind auf Joehnks Fotos zu sehen. Er läuft weiter, viele Kilometer entlang der Mauer, der Farbfilm seiner Kamera füllt sich. Nicht nur künstlerische, auch politische, und wie er sagt, menschliche Botschaften ziehen ihn in den Bann. Als er fertig ist, hält er ein Stück Zeitgeschichte in den Händen. Eins, für das sich erstmal keiner so wirklich interessierte. Selbst der Künstler nicht. Stattdessen landeten die Fotografien in seinem Archiv und werden erst 20 Jahre später wieder herausgekramt. Eine Bereicherung, wie Joehnk findet, denn gerade solche Zeitdokumente trieben den Diskurs an. Vor allem Jugendliche, die keinen persönlichen Bezug zur Mauer und ihrer Geschichte haben, fänden so einen visuellen Einstieg in das, was damals war.

„Mauer-Power“, das sind fotografische Überbleibsel deutsch-deutscher Vergangenheit. In einer Bildreihe verewigt und für die Nachwelt erhalten, zeugen sie von Menschen, die den bedrückenden Wall in allen Farben erstrahlen ließen. Ihre Kunst ist längst verschwunden, die Mauer Geschichte. Nur Joehnks Fotografien lassen sie weiterleben.

Piet Joehnk selbst zur Entstehungsgeschichte

Der Eintritt ist frei. Wir bitten Sie, die geltenden Hygienevorschriften einzuhalten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und einen Nachweis über eines der 3G vorzuzeigen (geimpft, getestet, genesen). Eine Kontakterfassung ist erforderlich und entweder vor Ort per App (lucaapp, Pass4all oder Corona-Warn-App) sowie über ein Formular möglich. Oder sie melden sich vorher über diesen Link an.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation zwischen der Gedenkstätte Bautzner Straße und der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.